Der in der 3. IKE-Runde gestellte Antrag wurde überarbeitet (siehe Anhänge des Antrags) und Ende Juli 2019 beim Bayer. Heimatministerium abgegeben. Entscheidungen über den Antrag sollten im November 2019 erfolgen. Wegen weiterem Klärungsbedarf war eine Entscheidung auf Frühjahr 2020 verschoben.
Mit Schreiben des Bayerischen Heimatministeriums (StMFH, Ref 54) vom 15.4.2020 wurde der Antrag nach den Kriterien der vierten Runde abgelehnt. Einen möglichen neuen Antrag wollen wir nicht stellen. Näheres auf Anfrage.
Herzlichen Dank an die Unterstützer.
Zur Art eines Immateriellen Kulturerbes(IKE) gehört nach den UNESCO-Kriterien:
- mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen
- darstellende Küste (Musik, Theater, Tanz)
- gesellschaftliche Bräuche, (jahreszeitliche) Feste und Rituale
- Wissen und Bräuche in Bezug auf die Natur und das Universum
- traditionelle Handwerkstechniken.
Nach unserer Meinung ist jede der IKE-Arten bei der "Dorfkerwa in Franken" zutreffend und enthalten.
Meine Mitteilung an die Beteiligten
Liebe fränkische Kerwa-Unterstützer und -Interessierte,
es hat sich was getan in Sachen „Dorfkerwa in Franken“ als „Immaterielles Kulturerbe“ /IKE:
am 14.4.2020 erhielt ich per E-Mail das Schreiben von Ministerpräsident Markus Söder (sh. Anl. 1) mit u.a. der Aussage „Die Bewahrung eines so vielfältigen und historisch gewachsenen Brauchs wie der „Dorfkerwa in Franken“ ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Ihr Engagement für die fränkische Dorfkirchweih kann … nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ 😊
Am 15.4.2020 erreicht mich die Mail des Finanz- und Heimatministeriums (sh. Anl. 2 u.a. mit den Aussagen „bedauere ich Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Bewerbung „Dorfkerwa in Franken“ … nicht berücksichtigt werden konnte“ und weiter zum Kriterium der Absage … ob und ggf. in welchem Umfang Liedgut (Kerwaliedla d.V.) mit diskriminierendem Inhalt, wie es aktuell im Internet kursiert (! d.V.), bei Dorfkirchweihen heute gesungen wird …“ ☹
Himmel und Hölle in zwei Tagen!
Der Antrag dazu wurde von mir zusammen mit den Vertretern der Fränkischen Arbeitsgemeinschaft (Harry Scheuenstuhl) und der Arbeitsgemeinschaft Reichelsdorfer-Mühlhofer Vereine (Josef Streber) und den Reichelsdorfer Kerwaboum und -madla (Cordula Rech, Jochen Müller, Willi Markus) mit Fachgutachten von Heidi Christ, Beratungsstelle Fränkische Volksmusik, und Prof. Georg Seiderer, FAU Erlangen, im Oktober 2017 im Rahmen der zweiten Runde der Bewerbung um Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis für Immaterielles Kulturerbe, damals beim Bayerischen Kultusministerium, eingereicht und im Frühjahr 2018 mit Schreiben von Kultusminister Spänle (sh. Anl. 3) zur Beratung mit dem Gutachtergremium im Oktober 2018 und Entscheidung 2018 zurückgestellt.
Durch die Verlagerung der Zuständigkeit auf das Finanz- und Heimatministerium (warum?) verzögerte sich die Bearbeitung, sodass erst im März 2019 ein Gespräch mit dem Gutachtergremium erfolgte (sh. Anl. 4). Nach diesem und Gesprächen mit dem Leiter der IKE-Beratungsstelle reichten wir den überarbeiteten Antrag zum 28.Juli 2019 ein. Entgegen der Zusage einer Entscheidung bis Oktober, vor der neuen Runde, wurde eine Behandlung erst mit der neuen Runde vorgenommen. Auf ein am 5.Dezember 2019 eingegangenes Schreiben (Anlage 5) mit neuen Anforderungen bis 13. Januar, reagierte ich mit einer Änderung im Antrag und einem Anschreiben vom 12. Januar (sh. Anl. 6).
Am 21. April 2020 ging das von RDin Klein unterzeichnete gleichlautende Schreiben mit Datum 17.4.2020 ein. Das „Angebot“ einer neuen Antragsstellung und „Unterstützung“ der Beratungsstelle muss ich entnervt ablehnen.
Die Unterlagen der 165 Kerwa-Einzelmeldungen mit vielen Besonderheiten und Aktivitäten, der 35 Kreis-, Stadt- oder Regionalmeldungen und der 16 Antworten der Regionalorganisationen des Tourismusverbands Franken sowie ein Berg an zugesandten und übergebenen Unterlagen liegen vor.
Wegen weiterer Aktivitäten wie filmische und schriftliche Dokumentation, Ausstellung einer „Ersatz“-Urkunde für „lebendiges Kulturerbe“ oder ähnliches,
erwarte ich eure Reaktionen und Zuschriften.